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Birkenrinde geschnitten Betula cortex ph. Eur
Birkenrinde - geschnitten
Betulae cortex
Ph. Eur - europ. Arzneimittelbuch Qualität
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Birkenrinde - geschnitten
(Betulae cortex)
PH. Eur (europäisches Arzneimittelhandbuch) Qualität
Offiziell anerkannter medizinischer Wirkstoff der Birke ist das Birkenblatt. Die Birkenrinde ist erst in jüngster Zeit von zunehmendem Interesse für die Wissenschaft geworden. Breite Informationen zu diesem Wirkstoff liegen bislang noch nicht vor. Nicht zu verwechseln ist die Birkenrinde mit dem Birkenteer (Betulae pix), der zwar aus der Birkenrinde und den Zweigen der Birke gewonnen (destilliert) werden kann, aber möglicherweise krebserregend wirkt.
Birkenrinde hingegen kann positive Wirkungen auf trockene und geschädigte Haut entfalten. Ein besonderes Augenmerk hat sie wegen ihres möglichen Effekts gegen die sogenannte Aktinische Keratose verdient. Bei dieser Hauterkrankung handelt es sich um eine durch Licht ausgelöste Hautveränderung, bei der Hornzellen (Keratinozyten) vermehrt gebildet werden und aus der sich in den Folgejahren in 10 bis 20 Prozent der Fälle ein Hautkrebs entwickelt.
Außerdem soll Birkenrinde bei Schuppenflechte und Neurodermitis Linderung verschaffen können. Eine neue Studie zum Birkenkork, das ist die weiße Schicht der Birkenrinde, konnte positive Effekte auf die Wundheilung nachweisen.
Der Wirkmechanismus der Birkenrinde wurde erst jüngst entdeckt. Sie weist eine hohe Konzentration an Triterpenen (ca. 87%) auf. Die wichtigsten Komponenten sind das Betulin, dessen Anteil etwa 80% ausmacht und die Betulinsäure (3%).
Betulin kann die Regeneration der Oberhaut fördern, indem es verstärkt Kalzium-Ionen bereitstellt. Der Naturstoff ist in der Lage, die Anzahl der zur Wundheilung benötigten Entzündungsstoffe zu erhöhen und aktiviert weitere Proteine, die den Heilungsprozess beschleunigen. Außerdem soll Betulin juckreizstillende Eigenschaften besitzen sowie gegen Krankheitskeime (z.B. Bakterien) wirken.
Die Betulinsäure hingegen steht im Focus der Krebsforschung. Bislang konnte im Rahmen von Laborversuchen nachgewiesen werden, das Betulinsäure aktiv gegen Hautkrebszellen agiert. Ob Betulinsäure diese Wirkung auch bei Hautkrebs beim Menschen erfüllt, wird derzeit untersucht.
Dünne Birkenrinde kann als Verbandmittel verwendet werden. Die Birkenrinde wurde schon seit dem Mittelalter als Naturheilmittel verwendet.
Die in der Birkenrinde enthaltenen Triterpene, darunter insbesondere Betulin, sind einer Wundheilung förderlich. Sie dienen der Pflanze zur Abwehr von Schädlingen und zum Schutz vor UV-Strahlung und sind bakterizid wirksam, neben weiteren Inhaltsstoffen. Darüber hinaus wurden antivirale Wirksamkeiten erkannt, so gegen HIV. Auch Wirksamkeiten gegen Malaria und Tumore wurden gezeigt.
Im Januar 2016 hat die Europäische Kommission dem Betulin-haltigen Medikament Episalvan die europäische Zulassung für die Behandlung von dermalen Wunden bei Erwachsenen erteilt.
Die Blätter (Betulae folium) der meisten Birkenarten enthalten nennenswerte Mengen an Flavonoiden, Saponinen, Gerbstoffen, ätherischen Ölen und Vitamin C. Die Rinde enthält Phytosterine sowie Terpene wie Betulin, Betulinsäure und Lupeol; der Rindensaft u. a. Invertzucker, sodass dieser auch vergoren werden kann. In Finnland wird der Zuckeraustauschstoff Xylitol aus Birken gewonnen. In Mitteleuropa wurde vor allem die heimische Sandbirke bereits historisch in der Volksmedizin genutzt. Ihre Bestandteile gelten insbesondere als blutreinigend, harntreibend und anregend, weshalb sie heute in der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) Verwendung findet.
Verwendet werden die Blätter, die Blattknospen und der Birkensaft (durch Anzapfen gewonnen). In der Heilkunde finden die Blätter aufgrund ihrer harntreibenden Wirkung bei Rheuma, Gicht und Wassersucht Verwendung. Sammelzeit für Blattknospen ist März, für Birkensaft März bis Mai und für Blätter Mai bis Juni. Mit Birkensaft werden auch schlecht heilende Wunden gereinigt und Ausschläge und Schuppen behandelt.
Anwendungen der Kosmetik
Durch das Abzapfen des Stammes oder Anschneiden von Ästen wird der für wenige Wochen im Frühjahr fließende Birkensaft gewonnen. Er soll gegen Haarausfall gut sein. Vornehmlich im letzten Jahrhundert wurde Birkensaft zur Herstellung von Birken-Haarwasser verwendet. Der Saft kann äußerlich angewandt oder direkt getrunken werden.
Nahrungsmittel
Birkenblätter sind im Gegensatz zu den meisten Baumblättern essbar. Da der Birkensaft zuckerhaltig ist, lässt er sich in vergorener Form als Birkenwein genießen, ein heute noch in Russland beliebter bäuerlicher Rauschtrunk. Birkenwein wurde auch als Stärkungsmittel für impotente Männer verwendet.
Quelle www.wikipedia.de